Montag, 3. August 2009

Expertise im Journalismus: verdecktes Lobbying?

Gern wird im Journalismus, egal ob nun in Print-, Onlinemedien, Fernsehen oder Radio, auf “Expertenmeinungen” zurückgegriffen. Entsprechend einer idealistischen Theorie soll dies der Qualitätssicherung dienen und unterschiedliche “ExpertInnen” sollen unterschiedliche Aspekte eines Phänomens beleuchten, um zur Meinungsbildung und zum Wissenstransfer bzw. -austausch beizutragen.
In der Realität kann der Expertenstatus an sich aber auch zum Problem werden. Einerseits findet eine Hierarchisierung von Wissensformen statt, bei dem ein Individuum, das diesen Expertenstatus zugeschrieben bekommt, automatisch in eine höhere Position setzt: es bekommt “Vorschusslorbeeren” in Form von Vertrauen, manchmal auch blindem, und Raum sich zu artikulieren. Dabei stellt sich die Frage, aufgrund welcher Kriterien eine Person diesen Expertenstatus zugewiesen bekommt und aufgrund welcher Kriterien solch ein Status vorenthalten bleibt und wer dies entscheidet.
Ein weiterer problematischer Aspekt: kein Individuum ist frei von Interessen. Auch “ExpertInnen” nicht. Allein durch den Begriff wird aber schon Neutralität suggeriert, was die Infragestellung einer Expertenmeinung erschwert. Hierdurch kommt der Expertenrolle in unserer Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Daneben können auch äußerliche (ökonomische) Interessens- bzw. Rollenkonflikte auftreten: Aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Organisation werden Sachverhalte im Interesse der jeweiligen Organisation dargestellt und Informationen ausgewählt. Dies machen sich sowohl NGOs, als auch Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Think Tanks zunutze und stellen ihre jeweiligen “ExpertInnen” auf, die ihre Interessen vertreten sollen.
Durch den Expertenstatus, der häufig dazu benutzt wird bestimmte Ansichten allein durch diesen Status, unabhängig von Inhalten, als “wahrer” darzustellen als eine andere, macht sich eine Person unangreifbarer, sie besitzt also eine gewisse Macht. Zwar ist es theoretisch möglich sie öffentlich zu hinterfragen, allerdings nur, wenn man einen gleich hohen Expertenstatus innehat wie diese, was die wirksame Kritisierbarkeit deutlich eingrenzt. So kann ein gleichwertiger Diskurs nur auf Expertenebene geführt werden. Dies impliziert, dass vielen gesellschaftliche Gruppen bzw. Individuen keine gleichwertige Einflussmöglichkeit auf den öffentlichen Diskurs haben. Der Expertenstatus wird also vornehmlich zur Austragung von Interessenskonflikten, Erlangung von Macht und Verteidigung von Machtansprüchen benutzt. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Expertenrolle einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert genießt.

Auch die Massenmedien tragen ihren Teil dazu bei, wenn sie versuchen Expertise als “Objektivität” zu verkaufen, und verdecktem Lobbying Raum geben, indem als “wissenschaftlicher Experte” vorgestellt wird, wer vornehmlich Interessen bestimmter Organisationen vertritt.
Häufig werden diese Hintergründe nicht transparent gemacht, was zusätzlich für die RezipientInnen Probleme bereitet die Aussagen entsprechend einzuordnen. Wenn dann auch noch ein Ungleichgewicht erzeugt wird, indem vornehmlich “ExpertInnen”, die bestimmte Interessen bewerben, bevorzugt werden, führt das die eingangs genannte Vorstellung von Expertise als gegenseitige Aufklärung, Wissensvermittlung und Diskurs ad absurdum. Bestimmte Interessen werden als Expertenmeinungen dargestellt und damit als “Wahrheit” neutralisiert. Andere Interessen werden vom Neutralitätsanspruch ausgegrenzt und sind damit weniger glaubwürdig.

Um zu veranschaulichen was dies bedeutet: Es ist sicherlich einleuchtend, dass ein von RWE beauftragter “Experte” das Problem der Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken anders argumentativ aufbereiten und für eine anderen Umgang damit plädieren würde als eine Robin Wood-”Expertin”. Wenn beiden der gleiche Status in Form von Glaubwürdigkeit, Fairness und Redezeit eingeräumt wird, ist von Seiten der Medien Ausgewogenheit gewährleistet. Falls der RWE-Lobbyist als “Kernkraft-Experte” vorgestellt wird, die Robin Wood-Lobbyistin aber als “Anti-AKW-Aktivistin” wird ein gleichwertiger Diskurs von journalistischer Seite von vornherein ausgeschlossen. Dies kann auch erreicht werden, indem der RWE-”Experte” viel häufiger mediale Auftritte bekommt als die Robin Wood-”Expertin” und damit mehr Chancen hat für “seine” Interessen zu werben und andere davon zu überzeugen. Diese verschiedenen Strategien können auch kombiniert auftreten, was ihre Wirkung noch verstärkt.
Dass dieses Problem nicht nur theoretisch auftreten kann, sondern sich tatsächlich in Teilen der Massenmedien, so oder ähnlich abspielt, sollen folgende Beispiele aus Polit-Talkshows der ARD verdeutlichen:
Laut einer Analyse der mittlerweile eingestellten Sendung “Sabine Christiansen” von der Initiative Lobby Control (1) fand eine überwiegend einseitige Einladung von “Experten” [fast ausschließlich Männer] aus dem marktliberalen Spektrum statt. Sie wurden meist als “wissenschaftliche Experten” für ein Thema vorgestellt und ihrer Universität bzw. ihrem Institut zugeordnet. Viele dieser eingeladenen “Experten” standen u.a. in Verbindung mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (eine vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall geförderten neoliberalen Reforminitiative; Abk. INSM), ohne dass diese Hintergründe offengelegt wurden. Ein kritischer Wissenschaftler wurde hingegen als linker Ökonom vorgestellt und damit ideologisch verortet, ohne dass andere als “rechte” oder “marktliberale Ökonomen” vorgestellt wurden. Die Anzahl von Gästen aus Sozialverbänden oder zivilgesellschaftlichen Organisationen war verschwindend gering. Auch bei Sendungen, die soziale Themen zum Schwerpunkt hatten, kamen maßgeblich Arbeitnehmerinteressen zu Wort.
In der ARD-Talkshow “Anne Will” ist ebenfalls ein gehäufter Anteil einseitiger Interessen zu beobachten, wie u.a. die taz am Beispiel der überproportionalen Beteiligung von INSM-BotschafterInnen aufzeigt. (2, 4) Brisant ist hierbei auch die enge Verbindung der Person Anne Will zur INSM, für die sie u.a. im Jahr 2002 einen Kongress moderierte. INSM-Botschafter sind anscheinend nicht nur in Polit-Talkshows gefragte Gesprächspartner, sondern werden bei ARD und SWR auch gern als “Experten” zu bestimmten Themen interviewt.

Dass ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten so offensichtlich einseitige Interessen bedienen verwundert, wenn man sich den § 8 (Programmgestaltung) des NDR-Staatsvertrages ansieht:
“Der NDR ist in seinem Programm zur Wahrheit verpflichtet. Er hat sicherzustellen, dass
1.die bedeutsamen politischen, weltanschaulichen und gesellschaftlichen Kräfte aus dem Sendegebiet im Programm angemessen zu Wort kommen können,
2.das Programm nicht einer Partei, einer Interessengemeinschaft, einem Bekenntnis oder einer Weltanschauung dient und
3. in seiner Berichterstattung die Auffassungen der wesentlich betroffenen Personen, Gruppen oder Stellen angemessen und fair berücksichtigt werden.
Wertende und analysierende Einzelbeiträge haben dem Gebot journalistischer Fairness und in ihrer Gesamtheit der Vielfalt der Meinungen zu entsprechen. Ziel aller Informationssendungen ist es, sachlich und umfassend zu unterrichten und damit zur Selbstständigen Urteilsbildung der Bürger und Bürgerinnen beizutragen.” (3)
[Ähnliches gilt für die Programmgrundsätze des SWR]

Diese Entwicklung der Medien hin zu Werbeflächen einseitiger Meinungsmacher auf Kosten von Pluralität verschärft Probleme, die mit dem Expertenstatus ohnehin verbunden sind, wenn seitens der Medien nicht auf Ausgewogenheit der Interessen geachtet wird:
“Die Förderung von nahestehenden Experten und Wissenschaftlern als „Botschafter“ bestimmter Ideen und Interessen gehört zu den wichtigen Strategien, mit denen eine gezielte Beeinflussung der Öffentlichkeit betrieben wird. Diese Strategie setzt darauf, dass zum einen diese Experten qua ihrer Rolle als Wissenschaftler eine höhere Glaubwürdigkeit besitzen und zum anderen ihre Lobby-Funktion selten thematisiert wird. Deshalb gehört es zu den journalistischen Aufgaben, solche Verbindungen gegenüber der Öffentlichkeit transparent zu machen.” (Zitat: Analyse Lobby Control (1), S. 14 f.)

Massenmedialer Journalismus muss seinen Beitrag dazu leisten, dass ZuschauerInnen beurteilen können welche Interessen in einer Sendung oder anderen Publikation vertreten werden und welche nicht und letztlich auch, dass Ausgewogenheit von Interessen gewährleistet wird. Schließlich sonnen sich (insbesondere die öffentlich-rechtlichen) Medien gern in der Rolle der pluralistischen Interessensvermittlung und Repräsentation vielfältiger gesellschaftlicher Kräfte - und ziehen daraus nicht einen unerheblichen Teil ihrer Legitimation.

(1) www.lobbycontrol.de
(2) www.taz.de
(3) hh.juris.de
(4) www.ruhrbarone.de

Antispeziesismus - Wieso, weshalb, warum? Wer nicht liest bleibt dumm.

"Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern. Er will unter sich keine Sklaven sehn' und über sich keine Herrn."1

Antispeziesismus – ein kontrovers diskutiertes Thema, auch und insbesondere in der 'linken' Szene. Oft wird der Diskurs kaum inhaltlich, sondern polemisch geführt. Eigentlich ausschlaggebende, tief verwurzelte Emotionen, Ängste, Machtansprüche werden mit teils absurden Scheinargumenten verschleiert. Dieser Artikel soll einen kleinen Beitrag dazu leisten, die Diskussion über Antispeziesismus wieder auf einer sachlicheren normativen Ebene zu führen.

Speziesismus, was ist das eigentlich? Speziesismus ist die Diskriminierung, Unterdrückung und Ausbeutung eines Individuums aufgrund seiner Artenzugehörigkeit. Wahrgenommende Unterschiede werden als Legitimationsgrundlage verwendet, um andere Spezies zu unterdrücken. Nach den von Menschen aufgestellten Kriterien 'anders' sein ist im Speziesismus gleichbedeutend mit Minderwertigkeit.2 Menschen machen sich diese 'minderwertigen' Spezies unhinterfragt zu eigen – weil sie können. Dieser Ideologie liegt ein immanenter Chauvinismus3 zugrunde, bei dem es um Inklusion und Exklusion geht: Es werden willkürliche Kategorien aufgestellt, um nichtmenschliche Tiere von bestimmten Rechten4 auszuschließen. Diese Grenzziehung zwischen dem 'Wir' und dem 'Anderen', die maßgeblich auf Macht- und Profitinteressen basiert, kennen wir nicht nur aus dem Verhältnis zwischen Menschen und anderen Tieren, sondern auch innerhalb der menschlichen Spezies: Herrschaftsansprüche und Diskriminierung aufgrund von Geschlechts-, Staats-, Ethnie-, Klassen- bzw. Schichtenzugehörigkeit usw. sind sowohl historisch als auch gegenwärtig feste Bestandteile menschlichen Lebens. Auch hier werden ähnliche Strategien angewandt, um 'Andere' abzuwerten und zu beherrschen. Bestimmte Individuen werden zum 'Wir' hinzugezählt, genießen Rechte und Zugang zu Ressourcen, von denen die nicht als Zugehörige und damit als minderwertig und irrelevant definierten Individuen, eben aufgrund dieser Kategorisierung, ausgeschlossen werden.

Insbesondere gegenüber Frauen, Menschen anderer Herkunft/Hautfarbe, Behinderten und Kindern fanden und finden in unserer Gesellschaft ähnliche Mechanismen der Unterdrückung statt wie gegenüber anderen Spezies. Alle Versuche der Abwertung zielen auf die 'Natürlichkeit', 'Instinkthaftigkeit' und/oder 'Irrationalität' dieser Individuen ab, die dadurch dem vermeintlich intellektuell und kulturell überlegenen (weißen) Mann bzw. Menschen unterlegen sind und in seiner Verfügungsgewalt stehen. Um die Ähnlichkeit dieser Herrschaftsmechanismen zu verstehen, lohnt sich ein Blick in das abendländische Naturverständnis5, in das hier nur ein kurzer Einblick gegeben werden kann.

Das abendländische Naturverständnis hat sich von der Antike bis heute zwar gewandelt, aber dennoch gibt es Parallelen. Bereits Aristoteles vertrat ein teleologisches Verständnis der Natur, wonach alle Lebewesen einer strikten, statischen Hierarchie unterworfen seien und einen spezifischen, unvermeidlichen Zweck zu erfüllen hätten. Die Spitze dieser Hierarchie bildeten – wen wundert's – die freien, weißen, griechischen Männer, da sie den Göttern am nächsten stünden und am vernunftbegabtesten seien. Aristoteles unterschied zwischen „von Natur Regierenden“ und „von Natur Regierten“: für ihn war die Herrschaft von (freien) Männern gegenüber Frauen, Sklaven und anderen Völkern genauso selbstverständlich und determiniert wie die Herrschaft von Menschen über andere Spezies.6 Ähnlich verhält es sich im Christentum, wonach Menschen bzw. Männer einen göttlichen Herrschaftsauftrag über die Natur zu erfüllen hätten. Die reine göttliche Zweckerfüllung wird um die Teilhabe des Menschen am göttlichen Schöpfungsakt ergänzt. Erst in der Aufklärung wird der teleologische Gedanke von der Natur als ganzheitliches Gefüge aufgegeben, allerdings nicht zum Vorteil derer, die als 'Natur' definiert werden. Descartes entwarf den Dualismus zwischen Geist und Materie, der bis heute als Charakteristikum der Moderne gilt.7 Dies bot nicht nur die Möglichkeit andere Tiere zum geistlosen Material herabzustufen, sondern auch Frauen8 und andere als geistig minderwertig betrachtete Menschen. Mit diesem Dualismus entstand der Dualismus von Natur und Mensch, von Objekt und Subjekt, der alle der 'Natur' zugehörigen zum „unerschöpflichen Warenlager“9 machte, welches denjenigen, die sich als dem 'Geist' zugehörig definieren zur Ausbeutung zur Verfügung steht. Was zur 'Natur' (Materie) oder zum 'Menschen' (Geist) gezählt wird hängt von jeweiligen kulturellen und historischen Kontexten ab. Mit der Berufung auf 'natürliches' Vorrecht degradieren sich die Herrschenden allerdings nach ihrer eigenen Logik selbst zu unfreien, von der 'Natur' determinierten, gegebene Verhältnisse nicht hinterfragen und verändern könnenden Objekten. Sie verstricken sich hierbei in einen unweigerlichen argumentativen Widerspruch, allein mit dem Ziel ihre Herrschaft um jeden Preis zu legitimieren. Speziesismus und andere unterdrückerische Ideologien sind somit kein statisches Gebilde, sondern kulturelle Konstrukte, die sich nur unter Betrachtung der spezifischen Machtverhältnisse und Interessen verstehen lassen.

Warum sollten wir uns als Menschen gegen Speziesismus einsetzen, wo wir doch selbst davon profitieren, weil wir uns an die Spitze der Herrschaft katapultiert haben? Aus genau denselben Gründen, warum Männer gegen männlichen Chauvinismus und patriarchale Herrschaftsstrukturen kämpfen und Ethnien sich gegen Rassismus wehren sollten, auch wenn sie selbst nicht von dieser Unterdrückung betroffen sind. Herrschaft ablehnen bedeutet nicht nur die Herren über sich zu identifizieren und zu entmachten, sondern auch die Sklaven unter sich ausfindig zu machen und sich selbst zu entmachten - kurz: versuchen sich von allen Ebenen der Herrschaft zu befreien.

Beim Antispeziesismus sollte es genausowenig um verniedlichende 'Tierliebe' gehen wie im Antirassismus um romantisierende Vorstellungen von anderen Kulturen. Vielmehr geht es um die Relevanz und Zugestehung einer selbstbestimmten Gestaltung des Lebens anderer Spezies nach ihren jeweiligen sozialen und biologischen Bedürfnissen, Empfindungen, Bewusstseins- und Intelligenzformen und in von ihnen selbst gewählten Lebensräumen – abseits von kapitalistischer, anthroprozentrischer Degradierung als Ware, Konsumgut, Sklaven und Eigentum. Daher impliziert Antispeziesismus notwendigerweise auch eine vegane und antikapitalistische Lebensweise.10 Andere Spezies gehören ebensowenig unter menschliche Verfügungsgewalt wie Frauen unter männliche oder farbige Menschen unter weiße. Ein ernsthaft emanzipatorischer Ansatz erfordert Reflexion über jegliche gesellschaftlichen Rollen, insbesondere auch über solche, in denen man selbst die Herrschaftsposition einnimmt – dazu gehört auch sich mit der Rolle kritisch auseinanderzusetzen, die man als Mensch gegenüber anderen Tieren einnimmt.

Antispeziesismus ist kein Antihumanismus, im Gegenteil: Gleichwertigkeit von allen Tieren bedeutet keine Bevorzugung nichtmenschlicher Tierarten. Genauso wenig wie gleichwertige Frauenrechte eine Benachteiligung von Männern und Bevorzugung von Frauen bedeutet. Denn Unterdrückung von Menschen, weil sie Menschen sind ist ebenfalls eine Form von Speziesismus. Wohl aber geht es darum die absolute menschliche Vormachtstellung zu delegitimieren und die Ideologie von Menschen als 'Krone der Schöpfung' genauso als Illusion zu entlarven und damit den Kampf anzusagen, wie anderen repressiven Ideologien. Dementsprechend richtet sich der Antispeziesismus gegen die Diskriminierung, Unterdrückung, Ausbeutung und Versklavung sämtlicher tierlicher Spezies. Er reiht sich damit ein in Bewegungen wie den Antisexismus, Antifaschismus, Antikapitalismus etc. und setzt diese konsequent fort.



Fußnoten:

1 Einheitsfrontlied - Text: Berthold Brecht/ Melodie: Hanns Eisler; Schönste Interpretation: Ton Steine Scherben.

2 Siehe: Anti Speziesismus: Was ist Speziesismus?. http://www.anti-speziesismus.de/wasistspeziesismus.html.

3 Chauvinismus ist in diesem Artikel definiert als die Zurschaustellung oder das Gefühl vermeintlicher Überlegenheit der eigenen Gruppe und der ggf. daraus resultierenden Ausübung von Herrschaft.

4 „Recht“ ist hier zu verstehen als normativer, inhaltlicher Begriff, in Abgrenzung zum formalen Rechtsbegriff.

5 Spezifisch am abendländischen Naturverständnis ist die Vorstellung von Natur als Determinismus, die in dieser Form nicht in allen anderen Kulturen existiert. Diese ebenfalls vorzustellen würde an dieser Stelle zu weit führen, da durch ein anderes Kultur- und Naturverständnis auch andere Legitimationsstrategien von Herrschaft vorliegen.

6 Siehe u.a.: Aristoteles: Politik, Hamburg 1994, S. 43 ff.; Aristoteles. Tierkunde, Paderborn 1949, S. 49 ff.

7 Uta Eser (1998): Der Naturschutz und das Fremde, S. 112 – 115.

8 Interessant: die etymologische Verwandschaft der Wörter „Mutter“ (indogerm. Stammwort mātér-) und „Materie“.

9 Stefan Heiland (1992): Naturverständnis, S. 36, zitiert nach: Uta Eser (1998 : 114).

10 Es bestehen enorme kapitalistische Interessen an der Ausbeutung und Verwertung anderer Spezies zu unterschiedlichsten Zwecken und der Aufrechterhaltung dieser Verhältnisse. Da diese Verwertungslogik auf den Legitimitätsglauben der zu KonsumentInnen degradierten menschlichen Individuen angewiesen ist, die überzeugt sein müssen, dass sie durch diese Form der Ausbeutung eine privilegierte Stellung einnehmen, obwohl sie von dieser Verwertungsogik nicht verschont bleiben, besteht aus kapitalistischer Sicht keinerlei Interesse auf Propaganda für Ausbeutung und Konsum von anderen Tieren zu verzichten. Aus diesen Gründen ist auch eine Hinterfragung der Herrschaft über nichtmenschlicher Tiere aus kapitalismuskritischer Perspektive von großer Bedeutung. Weiterführende Literatur zu diesem Thema: Offensive für Tierrechte (2000): Beasts of Burden. Kapitalismus - Tiere - Kommunismus.

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